Die deutsche Sprache wird immer internationaler, so hat man zumindest das Gefühl. Man sollte sich nicht täuschen lassen, denn nur weil man ein Wort hört, dass man einer bestimmten Sprache zuordnen würde, heißt das nicht, dass das Wort wirklich daher stammt. Oftmals orientieren sich auch deutsche Wortneuschöpfungen einfach an dem Ton und Rhythmus einer anderen Sprache, aber stammen nicht daher. Ein Wort hört sich in der Folge z.B. Italienisch an, aber in Italien würden einen niemand verstehen, wenn man dieses Wort benutzt, weil es lediglich vom Klang der Sprache inspiriert ist. Ein Beispiel für ebendieses Szenario ist das Wort „Difigiano“.
Difigiano und die Bedeutung des Wortes
Difigiano klingt als stamme es aus dem Italienischen, dabei klingt es nur so. Das Wort existiert im Italienischen nicht und wird lediglich im Deutschen benutzt. Genauer gesagt im bayrischen Dialekt. Hier ist es besonders durch seine Verwendung in mehreren deutschen Pop-Songs immer wieder aufgefallen, weil einige Leute sich nicht herleiten konnte, woher dieses Wort stammt.
Difigiano ist die Zusammensetzung mehrerer Wörter aus dem Bayrischen, die zu einem Wort zusammengeschoben wurden. Dabei handelt es sich um eine Verschleierung der originalen, sehr expliziten Bedeutung.
Difigiano steht für „Di fig I a no“. Das G wird mit ausgesprochen, obwohl dies im Italienischen nicht der Fall wäre. Dies ist eines der Indizien für seine nicht-italienische Herkunft. Übersetzt wird der Satz ins Hochdeutsche mit „Dich f*** ich auch noch“.
Die Verwendung des Wortes Difigiano
Das Wort wurde besonders oft im Internet benutzt, denn hier ist es oftmals nicht erlaubt solche expliziten Sätze und Formulierungen zu verwenden. Verschiedene Blogger, aber auch Privatpersonen erfanden daher Möglichkeiten sich weiterhin so explizit auszudrücken, ohne dabei gesperrt zu werden. Im Internet gibt es viele Mechanismen, die solche Kraftausdrücke entdecken und die Seiten schließlich deaktivieren. Dadurch dass Difigiano wie ein Italienisches Wort klingt und in der Sprache keine Bedeutung hat, fällt es also unter dem Radar durch und kann einfach verwendet werden.
Beliebt ist es besonders bei Jugendlichen, die viel im Internet unterwegs sind.