Generisches Maskulinum – Wenn das Geschlecht schon im Wort mitschwingt

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Generisches Maskulinum - aufklärung

… dann scheiden sich die Geister im Kampf um gendergerechte Sprache. Einst war es das generische Maskulinum, das ohne Wertung benutzt wurde, um z.B. einen Berufsstand auszudrücken. >Ich bin Lehrer, Arzt, Gärtner usw.< wurde sowohl von Frauen als auch von Männern benutzt, um seiner nachgehenden Arbeit Ausdruck zu verleihen. Dann wurde aus dem Lehrer eine Lehrerin. Aus dem Arzt eine Ärztin und aus dem Gärtner eine Gärtnerin. Dieser Wandel in der deutschen Sprache und vor allem im Sprachgebrauch ist Teil der Diskussion um eine geschlechtergerechter Sprache und Ausdruck eines sich wandelnden Selbstverständnisses ihrer Sprecher. Doch was genau meint dieses generische Maskulinum überhaupt?

Definition: generisches Maskulinum

Vom generischen Maskulinum wird dann gesprochen, wenn unabhängig vom Geschlecht einer Person von dieser mittels der männlichen grammatikalischen Form gesprochen wird. Dabei kommt das generische Maskulinum vor allem dann zum Einsatz, wenn von größeren Menschengruppen gesprochen wird. Aus der Verwendung des generischen Maskulinums geht dann auch nicht zwingend hervor, ob es sich bei dieser Menschengruppe um ausschließlich Männer gehandelt hat oder ob auch Frauen dabei waren. Das kann zu Verwirrungen führen. Ein Beispiel: Die Demonstration zählte ungefähr 500 Teilnehmer. Das generische Maskulinum ist in diesem Fall „Teilnehmer“ und b diese nun tatsächlich alle männlich waren, ist zu bezweifeln.

Ein Oberbegriff mit Tragweite

Ein generisches Maskulinum wird tatsächlich vornehmlich als Oberbegriff verwendet. Unabhängig von der geschlechtlichen Zusammensetzung einer Personengruppe wird diese immer in der männlichen Form bezeichnet. Die Kritik an dieser männlichen Sprachdominanz bleibt nicht aus. Frauen werden unsichtbar gemacht. Sie werden nicht mitgedacht. So der allgemeine Tenor. Dadurch würden sich Frauen im Umkehrschluss auch schneller ausgeschlossen fühlen. Das ist nicht angenehm.

Die Antwort auf dem generischen Maskulinum

Eine zunehmend geschlechtergerechte Sprache ist dabei, sich zu entwickeln und zu etablieren. Gendersternchen, neutrale Bezeichnungen, Umschreibungen sind die Antwort auf den generisch männlichen Oberbegriff. So wie sich die Sprache wandelt, so auch das Bewusstsein in den Köpfen der Sprecher. So wichtig eine Gleichwertigkeit von Mann und Frau auch ist, so führt die Bewegung eine geschlechtergerechte Sprache zu etablieren jedoch auch zu viel Unsicherheit innerhalb der Kommunikation. Was einst ohne (Ab-)Wertung locker ausgesprochen wurde, kann nun bereits als erster Stein, der geworfen wird, empfunden werden.